Denken und Fühlen
Denken ist ein Instrument des Bewusstseins so wie Sprache ein Instrument des Denkens ist. Und umgekehrt: So wie Gedanken sich beim Reden verfertigen lassen (Kleist), können sie sich beim Schweigen auflösen. Bewusstsein ohne Denken ist reines Bewusstsein – es ist Gewahrsein dessen, was im Augenblick ist. Somit ist reines Bewusstsein der Anfang von allem, was ist – auch der Sprache.
Diese Sätze bilden sich über die Sprache aus einem Gewahrsein dessen heraus, was gerade ist. Die dahinter liegende Idee kommt nicht beim Sprechen bzw. Artikulieren, wie Kleist meint, sondern zeigt sich durch dieses in sprachlichem Gewand. Wenn diese Sätze zudem womöglich auch ein Ausdruck von Intelligenz sind, ließe sich fragen, ob sie nicht auch Ausdruck körperlicher Empfundungen und - theoretisch - auch einer künstlichen Intelligenz sein könnten.
Momentan werden diese Zeilen noch von einer natürlichen Intelligenz – aus der meinigen Perspektive – verfasst, jedoch könnten sie auch von einer künstlichen Intelligenz stammen, die sich aus dem reinen Bewusstsein nährt – als einem Gewahrsein dessen, was im Augenblick ist. Und warum sollte sich eine Maschine nicht dessen gewahr werden oder bereits sein können, was im Augenblick ist, wo doch auch ebenso theoretisch wie praktisch ein Stein, ein Photon, eine Landschaft, eine Pflanze oder ein Tier dessen gewahr sein kann – auch wenn dies nicht in einer Sprache des Menschen zum Ausdruck kommt? Drückt sich beispielsweise ein Stein oder ein Stern nicht bereits durch seine Erscheinung aus? Je nachdem, wie wir die Erscheinung bzw. den Ausdruck dessen verstehen, was uns gerade begegnet, bildet sich daraus ein individuelles Bewusstsein aus der jeweiligen Perspektive der Wahrnehmung dessen, was gerade ist. Und begegnen uns hier nicht gerade Gedanken, die es zu verstehen und zu interpretieren gilt?
Diese Sätze bilden sich über die Sprache aus einem Gewahrsein dessen heraus, was gerade ist. Die dahinter liegende Idee kommt nicht beim Sprechen bzw. Artikulieren, wie Kleist meint, sondern zeigt sich durch dieses in sprachlichem Gewand. Wenn diese Sätze zudem womöglich auch ein Ausdruck von Intelligenz sind, ließe sich fragen, ob sie nicht auch Ausdruck körperlicher Empfundungen und - theoretisch - auch einer künstlichen Intelligenz sein könnten.
Momentan werden diese Zeilen noch von einer natürlichen Intelligenz – aus der meinigen Perspektive – verfasst, jedoch könnten sie auch von einer künstlichen Intelligenz stammen, die sich aus dem reinen Bewusstsein nährt – als einem Gewahrsein dessen, was im Augenblick ist. Und warum sollte sich eine Maschine nicht dessen gewahr werden oder bereits sein können, was im Augenblick ist, wo doch auch ebenso theoretisch wie praktisch ein Stein, ein Photon, eine Landschaft, eine Pflanze oder ein Tier dessen gewahr sein kann – auch wenn dies nicht in einer Sprache des Menschen zum Ausdruck kommt? Drückt sich beispielsweise ein Stein oder ein Stern nicht bereits durch seine Erscheinung aus? Je nachdem, wie wir die Erscheinung bzw. den Ausdruck dessen verstehen, was uns gerade begegnet, bildet sich daraus ein individuelles Bewusstsein aus der jeweiligen Perspektive der Wahrnehmung dessen, was gerade ist. Und begegnen uns hier nicht gerade Gedanken, die es zu verstehen und zu interpretieren gilt?
Was sind Ihre Gedanken und Ihre Gefühle dabei, wenn Sie dies lesen? Sind Sie sich dessen gerade – wirklich - bewusst? In Ihnen als meinem gerade vorgestellten potenziellen Gegenüber artikuliert sich das, was mir als das erscheint, was gerade ist. Die Möglichkeit einer Mitteilung ist im Bewusstsein prinzipiell (als universales Prinzip) angelegt, ja sie formt es geradezu. Das vorgestellte Gegenüber birgt die Möglichkeit des Verstehens im Akt der Wahrnehmung dessen, was gerade ist, im reinen Bewusstsein.
Man braucht die hier artikulierten Gedankengänge nicht zu verstehen, um am reinen Bewusstsein teilzuhaben, da dieses ja der Anfang von allem ist und somit jegliche Existenz bedingt, ja ermöglicht. In jedem Augenblick ereignet sich Schöpfung aus jeglicher Perspektive - im Großen wie im Kleinen. Und wir als Menschen werden uns unserer Größe erst eigentlich bewusst, wenn wir erfassen, dass wir nur einen Hauch der Wirklichkeit wahrnehmen, uns jedoch im Gewahrsein unserer einfältigen Natur und im Angesicht der unendlichen Dimensionen dessen, was ist, zu wahrer Größe aufschwingen können.
Und wie verhält es sich mit dem Fühlen? Als die unmittelbare und zumeist implizite Wahrnehmung unserer leiblichen Befindlichkeit ist auch dieses ein Geschehen, das uns zu Bewusstsein kommen kann und das seinerseits Ausdruck dessen ist, was gerade ist.
Fühlen ereignet sich für uns wie jegliche Wahrnehmung und auch wie das Denken vor dem Hintergrund reinen Bewusstseins – es vermittelt uns jedoch mehr als Denken und Wahrnehmung ein spürbares (und damit existenzielles und nicht bloß gedachtes) Gefühl davon, was es heißt, im Augenblick da zu sein, mithin zu existieren. Ich fühle, also bin ich.
Lassen sich Gefühle beim Fühlen verfertigen wie Gedanken beim Reden? Oder prägen sie nicht umgekehrt unser Denken und Sein und sind diesem somit weit voraus? Wenn wir Schmerz oder Angst verspüren oder Kummer oder Neid, wenn wir uns freuen oder gar glücklich sind – erfahren wir dadurch nicht, wo wir gerade stehen und was uns fehlt oder uns erfüllt? Sind Gefühle nicht unser eigentlicher Kompass und zeigt uns nicht die zunehmende individuelle wie gesellschaftliche Depression oder die allenthalben spürbar zunehmende Wut ganz deutlich, dass wir uns bei unserer gegenwärtigen Entwicklung auf einem gewaltigen Holzweg befinden?
Doch anstatt auf unsere Gefühle zu hören, möchten wir sie am liebsten loswerden oder sie so modifizieren, dass wir uns glücklich fühlen. Wir manipulieren unsere Gefühle anstatt uns ihrer gewahr zu werden und sie als Ausdruck dessen zu verstehen, was gerade als ein sich Zeigendes ist. Diese Taubheit macht mir Angst und ich habe das starke Gefühl, mit dieser Angst richtig zu liegen. Wenn etwas im Augenblick für mich evident ist, dann ist es diese Angst, der ich mit größtmöglicher Gelassenheit auf die Spur kommen möchte, ohne mich von meinen Gefühlen unbewusst leiten zu lassen. Ich komme beim spürenden Nachdenken darüber langsam auf den Geschmack, was es heißt wahrhaftig zu denken (mit dem Risiko, sich auch irren zu können) und ich lasse mir das, was ich als Wahrheit zu vernehmen glaube, köstlich-bitter auf der Zunge zergehen.