wundersam-Exkursion zur Sommersonnwende 2023
Mit dem Auge des Herzens sehen
Mittwoch, 21. Juni 2023, 17 bis 23 Uhr
Ort: Fürth nahe am Wiesengrund
Ort: Fürth nahe am Wiesengrund
Sehen und gesehen werden an diesem schöpferischen Schlüsseltag. Verwunderung mitten im Leben. Wir flanierten gemeinsam in stiller Kommunikation durch das Lebensfeld am Pegnitzgrund. Farbige Stille. Der Ruf kam von allen Seiten und klang in Zeitlupe. Die sprachlosen Sätze der Blätter im Wind erzählten und antworteten. Ein Zugeneigt-Sein des Gesehen-Werdens. Amselgesang.
An einer von Geschöpfen der Erde auch nachts belebten Lichtung ruhten wir aus. Diese Lichtung, genannt Hasenwiese, beherbergt eine kostbare schwefelhaltige Heil-Quelle. Hier endete unsere Exkursion unter dem Sternenhimmel - mit Mondsichel, Venus und Mars über den Bäumen. Der Tanz der Junikäfer und der Glühwürmchen berührte den Ausklang unserer Abendwanderung.
Die Sommersonnwende schenkt auf besondere Art und Weise Begegnungen mit der Natur. Sie trägt, wie der kürzeste Tag, die Wintersonnwende, einen kostbaren Schlüssel in sich. Tags darauf beginnt das Umblättern der Jahreszeiten.
An einer von Geschöpfen der Erde auch nachts belebten Lichtung ruhten wir aus. Diese Lichtung, genannt Hasenwiese, beherbergt eine kostbare schwefelhaltige Heil-Quelle. Hier endete unsere Exkursion unter dem Sternenhimmel - mit Mondsichel, Venus und Mars über den Bäumen. Der Tanz der Junikäfer und der Glühwürmchen berührte den Ausklang unserer Abendwanderung.
Die Sommersonnwende schenkt auf besondere Art und Weise Begegnungen mit der Natur. Sie trägt, wie der kürzeste Tag, die Wintersonnwende, einen kostbaren Schlüssel in sich. Tags darauf beginnt das Umblättern der Jahreszeiten.
2023 fanden die Erdfeste vom 16. bis 29. Juni statt – vom Wochenende vor der Sommersonnenwende bis zum internationalen Erd-Charta-Tag. Seit 2018 gibt es alljährlich im Frühsommer an vielen Orten zeitgleich Erdfeste - wundersam ist von Anfang an dabei. Erdfeste stellen politischem und aktivistischem Engagement für den notwendigen Wandel eine noch kaum erschlossene Ressource an die Seite: das Feiern des Lebendigen. Dies schenkt Kraft und inspiriert zu regenerativen Lebens- und Wirtschaftsweisen. 2019 wurde diese Initiative als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Sonderwettbewerb »Soziale Natur – Natur für alle« ausgezeichnet. Wie werden wir erdfest? Neben der Einladung zu den Erdfesten öffnet die erdfest-Initiative einen interaktiven Initiativraum, um gemeinsam zu erforschen: Wie kann die lebendige Mitwelt, in der Moderne zum Ding degradiert, neu zu einem Du werden? Wie können wir neu in Beziehung treten? Was würde es bedeuten, die Sphären des Sozialen, des Rechts und der Politik über uns Menschen hinaus auf alle Lebewesen auszuweiten?
www.erdfest.org
www.erdfest.org
Was ist Herzenswahrnehmung?
"Die Lakota-Indianer*innen haben für diese Art des Wahrnehmens einen terminus technicus geprägt: „čante ishta“, d.h. „Auge des Herzens“. Wie es der Lakota-Schamane John Fire Lame Deer ausdrückte: „Ich wollte fühlen, riechen, hören und sehen, doch nicht nur mit meinen Augen und dem Verstand. Ich wollte sehen mit čante ishta – dem Auge des Herzens. Dieses Auge betrachtet die Dinge auf seine Weise.“
Das „Auge des Herzens“ ist in der Lage, die lebendige beseelte Natur und ihre abertausend Wesen zu vernehmen, weil es nicht, wie der analytische Blick des Verstandes, trennt: hier Gefühl, also Subjekt, also Mensch – dort Materie, also Objekt, also seelenloses Etwas. Das „Auge des Herzens“ blickt mit Gefühl und Ausdruck in die Natur und deshalb kann es auch die Gefühle und Ausdrücke der Natur selbst wahrnehmen, Zusammenhänge erkennen, wo der Verstand nur Getrenntes sieht.
Dieses Auge vernimmt nicht Objekte, sondern lebendige Wesen, ihre Stimmungen, ihre Bedeutungen, ihre Gesichter und was sich an und durch sie ausdrücken und versinnbildlichen will. Und deshalb hat für dieses Auge auch ein jedes Naturphänomen ein „Gesicht“. Ob es nun ein Wasserfall, ein Grashalm, ein Stern, ein Felsen, eine Wolke, ein Falke oder eine Spinne ist. Und genau deshalb ist dieses Auge in der Lage, die realsymbolisch-wesenhafte Ebene der Natur zu erfassen.“
(Robert Josef Kozljanic, 2015)
"Die Lakota-Indianer*innen haben für diese Art des Wahrnehmens einen terminus technicus geprägt: „čante ishta“, d.h. „Auge des Herzens“. Wie es der Lakota-Schamane John Fire Lame Deer ausdrückte: „Ich wollte fühlen, riechen, hören und sehen, doch nicht nur mit meinen Augen und dem Verstand. Ich wollte sehen mit čante ishta – dem Auge des Herzens. Dieses Auge betrachtet die Dinge auf seine Weise.“
Das „Auge des Herzens“ ist in der Lage, die lebendige beseelte Natur und ihre abertausend Wesen zu vernehmen, weil es nicht, wie der analytische Blick des Verstandes, trennt: hier Gefühl, also Subjekt, also Mensch – dort Materie, also Objekt, also seelenloses Etwas. Das „Auge des Herzens“ blickt mit Gefühl und Ausdruck in die Natur und deshalb kann es auch die Gefühle und Ausdrücke der Natur selbst wahrnehmen, Zusammenhänge erkennen, wo der Verstand nur Getrenntes sieht.
Dieses Auge vernimmt nicht Objekte, sondern lebendige Wesen, ihre Stimmungen, ihre Bedeutungen, ihre Gesichter und was sich an und durch sie ausdrücken und versinnbildlichen will. Und deshalb hat für dieses Auge auch ein jedes Naturphänomen ein „Gesicht“. Ob es nun ein Wasserfall, ein Grashalm, ein Stern, ein Felsen, eine Wolke, ein Falke oder eine Spinne ist. Und genau deshalb ist dieses Auge in der Lage, die realsymbolisch-wesenhafte Ebene der Natur zu erfassen.“
(Robert Josef Kozljanic, 2015)